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Herz oder Kopf?

28.12.2022

Wem sollte man folgen? Dem Herzen oder dem Kopf? Ich bin immer nur meinem Kopf gefolgt. Alles, was logisch ist, erklärbar, verstehbar, kontrollierbar. Das war meine Welt. Aber ging es mir damit gut? Nein! Hatte ich ein ausgefülltes, zufriedenes Leben? Eine glückliche Partnerschaft? Viele, nährende soziale Kontakte? Dreimal nein!!!

Irgendwann in meinem Leben hatte ich es so satt!!! Ich traf einige kraftvolle Entscheidungen, trennte mich von meinem damaligen Partner und fand mich in meiner neuen, leeren Wohnung wieder, die nur mit einer Küche und einer Matratze auf dem Boden ausgestattet war. Ein Wecker stand noch auf dem Fußboden neben der Matratze und ich musste mir eingestehen, dass sich mein Leben so leer anfühlte, wie meine Wohnung aussah. Aber ich konnte beides neu gestalten und zwar so, wie ich es wollte. Ich fühlte mich befreit und ich habe es keine Minute lang bereut! Das war mit Anfang 20. Von da an wollte ich meinen „Herzensweg“ gehen. Nur noch auf das hören, was mein Herz mir sagt, aber das war leichter gesagt als getan, denn leider sprach es nicht zu mir. Oder ich war zu unfähig, um es zu hören. Damals wusste ich noch nicht, was los war. Heute hätte ich mir selbst einige Lösungen anzubieten….

In den mehr als 100 Sitzungen, die ich seit Ende meiner Ausbildungen im Juli 2022 gegeben habe, zeigte sich fast jedes Mal das Herz. Es gibt unterschiedliche Wege, wie ich vom Unterbewusstsein meiner Klienten zum Herz geführt werden kann, aber es gibt einen Weg, der mich immer wieder aufs Neue tief berührt:

In der BodycodeApp gibt es ein Icon „Organkommunikation.“ Hier zeigt ein Organ oder eine Drüse an, dass es Hilfe benötigt. Und oft ist es das Herz. Es ist, als würde es aufzeigen und rufen: „Bitte! Ich brauche dringend Hilfe!“ Mir krampft sich jedes Mal mein eigenes Herz zusammen, wenn das passiert. So als könnte ich die Not des Organs selbst spüren. Und manchmal ist das auch so….

Ob es sich um geerbte Emotionen der Vorfahren handelt, eigene eingeschlossene Emotionen, eine oder mehrere Herzmauern, ob dort die Traurigkeit sitzt, die Angst, die Wut, der Hass, die Verlorenheit, die Aussichtslosigkeit…im Herzen selbst werden diese Emotionen verstärkt und blockieren es, oft so stark, dass es nicht mehr richtig funktionieren kann und die Probleme auf körperlicher Ebene beginnen.

Ich habe geliebte Herzensmenschen verloren, die ein wirklich krankes Herz hatten. Die Operationen am offenen Herzen hinter sich hatten und die, mit dem Wissen das ich heute habe, definitiv an einen gebrochenem Herzen gestorben sind. Während der Transformationswoche in Sonthofen, im August 2021, traf ich einen Herzchirurgen, der die Ausbildung zum Transformationstherapeuten bereits abgeschlossen hatte. Er berichtete uns allen, dass er früher als Chirurg nur das Herz als Organ gesehen hat. Wo gibt es Probleme? Was muss operiert werden, was nicht? Seitdem er Transformationstherapeut ist, arbeitet er völlig anders mit den Menschen. Er spricht mit ihnen, fragt, ob sie glücklich sind, ob sie einmal einen geliebten Menschen verloren haben oder es im Leben andere schwere Herausforderungen gegeben hat und er leitet sie an zum bewussten Fühlen. Er fragt sie, ob es etwas gibt, dass sie „auf dem Herzen haben.“ Und er sagte zu uns: „Es funktioniert! Natürlich haben sie etwas auf dem Herzen. Wer von uns hat das nicht! Der Körper vermittelt eine Botschaft der Seele. Und wenn das Herz ins Stottern kommt oder andere Symptome zeigt, dann dürfen wir uns fragen, welche Botschaft der Körper uns mitteilen möchte. Welche Wunden noch offen sind. Und wenn wir die Themen auf emotionaler und seelischer Ebene klären, dann braucht unser Körper uns keine Botschaft mehr zu zeigen.“ Ich fand das faszinierend, besonders weil er berichtete, dass viel weniger Menschen, mit denen er gearbeitet hat, operiert werden mussten. Ich fand es unglaublich und damals etwas überzogen. Ich war nicht wirklich überzeugt.

Allerdings durfte ich im letzten halben Jahr vieles erleben, das einfach unglaublich war. Und oft waren die Herzen daran beteiligt. Sie meldeten sich, zeigten an, was nicht stimmt und was zu tun ist und die Rückmeldungen waren immer positiv. 

Sogar Rüdiger Dahlke beschreibt in seinem Buch „Krankheit als Symbol“ das Herzversagen wie folgt:

„Das Herz schafft es nicht mehr, es wird mit den (An-)Forderungen nicht mehr fertig; im Herzen kommt der Lebenswille zum Erliegen; unbewusstes „Ich(Herz)-will-nicht-mehr;“ die Mitte des Lebens gibt auf….“

Deshalb bin ich unendlich dankbar, dass diese Pioniere, ob es sich hierbei um Rüdiger Dahlke, Robert Betz oder Bradley Nelson handelt, sich dafür einsetzen, den Menschen zu vermitteln, dass sie von diesen Symptomen nicht einfach nur getroffen werden. So wie: Pech gehabt oder schlechtes Karma. Nein, es gibt Gründe und die sind nachvollziehbar und können verstanden werden.

„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde“ ist doch eine tolle Aufforderung von Hermann Hesse, die jeder selbst für sich interpretieren kann. Wie wäre es, sich mit einer kraftvollen Entscheidung vom Jahr 2022 zu verabschieden, die z. B. heißen könnte: „Ich entscheide mich hier und heute, ab sofort den Weg meines Herzens zu gehen.“ 

Aber wie mache ich das? Unser Herz ist wie ein Kompass. Es zeigt uns ständig den richtigen Kurs an. Wie macht es das? Indem es zu uns spricht. In Form von Körperempfindungen und Gefühlen. Du kannst dich selbst jederzeit fragen: „Ist das, was ich hier lebe mit Freude verbunden? Fühlt es sich gut an, frei, offen, weit und hell? Sprudelst du vor Energie? Dann bist du auf dem richtigen Weg!

Oder fühlt sich das, was du lebst, vielleicht nicht so gut an? Eng, (oft im Halsbereich), druckvoll (oft auf dem Brustkorb) dunkel, kraftlos? Dir fehlt oft Energie, du fühlst dich leer und ausgebrannt? Bist oft wütend, (vielleicht auf den Chef oder dich selbst?) im Widerstand (z. B. in Bezug auf deine Arbeit?) und dir fehlt die Lebensenergie? Dann lebst du vielleicht etwas, das dein Kopf entschieden hat, aber nicht dein Herz. Wir tragen viele Überzeugungen in uns, die uns unser Kopf immer wieder bestätigt und vorhält. 

Unsere Herzen haben wir schon früh verschlossen. 98% von uns haben bereits als Kind oder in der Jugend eine Mauer aus eingeschlossenen Emotionen um unser Herz gebaut, um es vor weiteren Verletzungen zu schützen. Die Not des Kindes war so groß, dass es dies tun musste, um sich selbst zu schützen. Es war überlebensnotwenig, sonst wären wir schon früh am gebrochenen Herzen gestorben. Es handelt sich hier auch um einen kindlichen Schutzmechanismus. Aber heute sind wir erwachsen und das Kind, das wir einmal waren, ist immer noch in uns. So dürfen wir mit diesem „inneren Kind“ in uns zusammenarbeiten, Widerstände ablösen und uns von alten Begrenzungen befreien, die heute dazu führen, dass wir nicht ins Fühlen kommen, unser Herz nicht mehr wahrnehmen und wir nicht tief, innig und bedingungslos lieben können. Das Kind hat sich von der Liebe getrennt und vom Vertrauen, hat das Herz eingemauert und wir haben heute die Konsequenzen zu tragen. Aber das lässt sich verändern. Herzmauern lassen sich einreißen, Emotionen wie Angst, Trauer und Wut lassen sich ablösen, wir sind in der Lage, das Vertrauen und die Liebe wieder in unser Leben zu holen. Wenn wir das möchten…. Wir dürfen uns diese Prozesse bewusst machen und dann beginnt es, wie immer…..mit einer kraftvollen Entscheidung!

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