06.02.2023
Mitte 2018 ging es mir körperlich sehr schlecht. Im Jahr 2017 habe ich extrem viel Kraftsport gemacht und meinem Körper viel Eiweiß zugeführt. Ich musste feststellen, dass ich einige körperliche Symptome hatte. Tinnitus auf dem linken Ohr, ein lautes Pfeifen, ein starkes Rauschen auf dem rechten Ohr, mit dem ich jeden Morgen aufwachte, Nachtschweiß, gestörter Nachtschlaf, eine heftige innere Unruhe, Gelenkschmerzen in den Fingern, den Knien, dem Rücken und in den Handgelenken, Hirnnebel, Kopfschmerzen und Tage, an denen ich das Gefühl hatte, mir drückt jemand von innen die Augen zu. Dieser „Hirnnebel“ hielt z. T. den ganzen Tag an. CFS (Chronisches Fatigue Syndrom) meine Leistungsfähigkeit war auf dem Tiefpunkt angekommen und ich litt unter starkem Herzrasen. An manchen Tagen nahm es mir den Atem, wenn mein Herz anfing zu rasen. Außerdem konnte ich nicht mehr richtig auf meine Schilddrüsenhormone eingestellt werden.
Ich hatte bereits den 9. Radiologen verschlissen und jeder sagte mir, dass die Werte super sind, wenn ich lethargisch im Bett lag und nicht mehr in der Lage war, mich oder meine Kinder zu versorgen. Ging es mir einigermaßen gut, stellten sie fest, dass meine Werte völlig außerhalb der Norm waren. Ich merkte, dass dringend etwas passieren musste. So konnte das nicht weiter gehen! Radiologe Nr. 9 sagte mir sogar, dass ich gar kein Herzrasen haben KÖNNTE, weil meine Werte darauf hinwiesen, dass ich mich in einer Unterfunktion befinden würde. Das war sehr interessant, denn ich hatte dieses Herzrasen tatsächlich. Es war keine Einbildung, aber dieser Arzt ging noch weiter und empfahl mir den Gang zu einem Psychologen, der mir Antidepressiva verschreiben sollte. Offensichtlich hätte ich starke Depressionen und Ängste, die dringend mit Medikamenten abgedeckt werden sollten. Wie gut, dass ich bei jeder Medikamentenumstellung, die die Radiologen bei mir vorgenommen hatten, Tagebuch über meinen Gesundheitszustand geführt hatte und so nachvollziehen konnte, dass es mir damals besonders unter dem Medikament „Euthyrox“ sehr schlecht ging und sich mein Zustand von Tag zu Tag immer weiter verschlechterte.
Selbstbestimmt, wie ich damals war, trennte ich mich von Radiologe Nr. 9 und wechselte eigenmächtig wieder auf das Medikament „Thyronajod,“ mit dem es mir zwar nie gut, allerdings von Tag zu Tag wieder besser ging.
Ich hörte immer häufiger den Namen „Anthony William“ und las über seine Bücher. Unter anderem das Buch „Heile deine Schilddrüse.“ Ich kaufte es, las es und fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben verstanden. Auch der Autoimmungedanke, der sich für mich nie stimmig angefühlt hat, wurde hier abgehakt. Mein Körper richtet sich also gar nicht gegen sich selbst. Mein Körper war immer für mich und tat alles, um wieder gesund zu werden. Er brauchte nur meine Unterstützung. Und die Anleitung zu dieser Unterstützung fand ich ganz konkret in diesem Buch. Ich fing an, meine Medikamente auf eigene Verantwortung auszuschleichen. Dafür nahm ich mir ein halbes Jahr Zeit. Gleichzeitig begann ich, zu supplementieren. Vitamin D3, K2, Magnesium, Vitamin C, B12, OPC. Ich ließ mich dabei von einer Heilpraktikerin begleiten und konnte schon nach wenigen Wochen eine Verbesserung meiner chronischen Müdigkeit feststellen.
Am 01.01.2019 ging es los. An diesem Tag begann ich meinen Tag mit einem halben Liter Selleriesaft täglich. Einige Wochen vorher hatte ich mit 30 ml pro Tag begonnen und die Menge nach Verträglichkeit immer weiter erhöht, so dass ich zum Jahresanfang einen halben Liter täglich trinken konnte. Außerdem begann ich mit dem „Heavy Metal Detox Smoothie“ zur Ausleitung giftiger Schwermetalle. Beide sind bis heute tägliche Bestandteile meiner Ernährung.
Zusätzlich verzichtete ich auf alle „NonFoods“, wie Anthony Williams die Lebensmittel bezeichnet, von denen Viren und Bakterien sich ernähren und dann durch ihre Verstoffwechselungsprozesse im Körper Neurotoxine ausscheiden, die für die unterschiedlichsten Symptome verantwortlich sein können:
- Eier
- Sämtliche Molkerei/Milchprodukte
- Raffinierter Zucker
- Maisprodukte
- Sojaprodukte
- Rapsöl
- Glutamat
- Schweinefleisch
- Fisch aus Zucht
- Gluten
- Zitronensäure (nicht Zitronensaft)
- Zugesetzte „natürliche“ und künstliche Aromen & Süßstoffe
- Hefeprodukte (Hefeflocken etc.)
Vorbei also die Zeit der leckeren Käsebrötchen mit Philadelphia, Käse und Ei. Zunächst dachte ich, die vegane Ernährung wäre mein neuer Ansatz, aber durch die vielen Sojaprodukte, Glutamat und Hefeflocken musste ich feststellen, dass ich mir meine ganz eigene individuelle Ernährungsweise aufbauen musste. Zum Glück konnte ich mich mit meiner Kusine austauschen, die ebenfalls diesen Weg gehen wollte.
Auch hier führte ich Tagebuch, weil ich feststellen wollte, ob es mir durch diese Ernährungsform besser oder schlechter gehen würde. Besondere Angst hatte ich davor, dass mir durch das Weglassen der Schilddrüsenmedikamente die Leber „kippen“ und ich mir eines Morgens mit „gelben Augen“ aus dem Spiegel entgegenblicken würde. Ich machte deshalb viel, um mein Lymphsystem zu unterstützen, ging z. B. jeden Morgen aufs Mini-Trampolin und hatte so morgendliche Routinen, die mir sehr gut taten und meinem Körper die Unterstützung boten, auf die er offensichtlich bereits lange gewartet hatte. Für diese Routinen stand ich gerne jeden Morgen um 4:30 Uhr auf. All dies brauchte seine Zeit. Wenn ich meine Kinder zur Schule fuhr, hatte ich bereits alles für den Tag intus und vorbereitet, so dass ich am Ende des Tages auf nichts verzichten musste. Und das zahlte sich aus!
Bereits nach einer Woche verschwand das Herzrasen! Ich hatte es gar nicht vermisst. So ist das bei den Verbesserungen. Wenn nervende Symptome weg sind, fällt das nicht unbedingt auf. Ich stellte es bei meinem wöchentlichen Tagebuch schreiben fest. Regelmäßig listete ich meine Symptome auf mit einem Schweregrad auf einer Skala von 1 – 10. Und das Herzrasen…war weg! Es war ein unglaublich tolles Gefühl. Festzustellen, dass es funktioniert, dass sich die Arbeit lohnt, dass der gesamte Aufwand es wert war! Und so ging ein Symptom nach dem anderen. Meine Lebensqualität wuchs und meine Schilddrüse ebenfalls. Damals ließ ich mich noch regelmäßig von Radiologe Nr. 10 durchchecken. Der stellte nach einem halben Jahr fest, dass meine fast komplett retardierte Schilddrüse von 1ml und 3ml Volumen auf 15ml und 17ml angewachsen waren. Bei gesunden Frauen fasst die Schilddrüse ca. 18ml. Das war ein Erfolg auf allen Ebenen! Radiologe Nr. 10 holte mich mit der Aussage „Das bedeutet gar nichts! Wir wissen nicht, ob sie ihre Arbeit wieder aufnimmt. Sie ist nur gewachsen!“, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, aber ich ließ mich nicht beirren.
Es war mir gelungen, meine Schilddrüsenmedikamente abzusetzen. Ebenso war es mir gelungen, mich von sämtlichen Symptomen zu befreien und nun hatte ich auch noch erfahren, dass meine Schilddrüse trotz der Diagnose „Hashimoto Thyreoiditis“ wieder gewachsen war. Die Prognose bei Hashimoto ist oft, dass sich der Körper gegen sich selbst richtet und die Schilddrüse komplett zerstört, so dass eine lebenslange Einnahme von Tabletten notwendig sein wird. Ich hatte die Diagnose bereits im Alter von 15 Jahren und war jahrelang mit Thyronajod 50 eingestellt. Nach der 2. Geburt im Juni 2008 war nahm ich L-Thyroxin 175 und konnte langfristig nicht mehr eingestellt werden.
Jetzt hatte ich mir, mit Hilfe des Buches und der darin beschriebenen Anleitung, tatsächlich selbst helfen können.
Was blieb war die Entzündung in der Schilddrüse. Mal mehr mal weniger stark ausgeprägt. Auch hier, immer abhängig von den Lebensmitteln, die ich zu mir nahm. Aber auch andere Faktoren wie Stress und andere Lebensumstände spielten eine große Rolle. Was diese Entzündungen verursachte und wie ich einen weiteren Selbstversuch startete, berichte ich in meinem nächsten Blogartikel.