02.01.2023
Ich wünsche euch allen ein aufregendes, neues Jahr mit viel Glück, Zufriedenheit, inneren Frieden, Liebe und Gesundheit! Außerdem wünsche ich euch die Entschlossenheit, neue Entscheidungen zu treffen, um eurem Leben eine neue Richtung zugeben und den Mut, diese Entscheidungen umzusetzen!
Wie sieht es bei euch aus mit den guten Vorsätzen fürs neue Jahr? Nie wieder Süßigkeiten! Nie wieder Alkohol! Ab sofort wird täglich Sport getrieben! Am besten Joggen, 2 Stunden pro Tag! Am Ende von 2023 werde ich den perfekten Körper haben…
Ach, was fühlen sich diese Gedanken gut an! Alleine sie zu denken verursacht bei mir ein Gefühl, als wäre ich gerade vom Joggen zurückgekommen und könnte unglaublich stolz auf mich sein. Umso schlimmer fühlt es sich nach der ersten Woche im neuen Jahr an, wenn man feststellt, dass man es wieder nicht geschafft hat. Da ist sie wieder: Die Selbstverurteilung, die uns mit Gedanken quält wie: „Ich habe es schon wieder nicht geschafft! Mir fehlt einfach die Disziplin! Ich bin schwach, fett und hässlich! Ich sollte:
- mehr Sport treiben
- weniger Essen
- mich mehr um mich kümmern
- endlich abnehmen usw.“
Das alles sind unglaublich Druck-machende Gedanken. Und schon läuft es auf Hochtouren, das „Klein-mach-Programm.“ Das Problem sind unsere Erwartungen. Robert Betz sagt immer: „Wenn du viel erwartest, kannst du lange warten! – Aber wenn du nichts erwartest, dann wirst du überrascht werden!“ Wenn wir völlig unrealistische Erwartungen an uns stellen, die nicht in unseren Alltag und nicht zu uns passen, dann können diese Erwartungen nur enttäuscht werden. Und wir auch.
Meine größte Herausforderung 2022 war es, nach all den Ausbildungen und Zertifizierungen wieder bei mir anzukommen. Das gestaltet sich nach wie vor nicht so einfach, wie ich es erwartet habe. Also probiere ich noch einige Sachen aus, um herauszufinden, wie ich mein Leben gestalten möchte. Ich habe diesbezüglich schon viele Entscheidungen getroffen und auch umgesetzt, im Alltag dann aber schnell wieder gemerkt, dass es SO noch immer nicht passt. Entweder passt es nicht zu meinem Alltag oder nicht zu mir. Bin ich hier etwa gescheitert? Auf jeden Fall!!! Und ist das schlimm? Für mich überhaupt nicht. Mittlerweile erlaube ich mir, Dinge auszuprobieren und mich hinterher neu zu entscheiden. So kann ich den Druck rausnehmen. Und allein dadurch wird mein Leben leichter. Auch hier sind unsere Gedanken ausschlaggebend. Denke ich selbstverurteilende Gedanken wie: „Ich habe viele Fehler gemacht!“ Oder denke ich versöhnende Gedanken wie: „Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und habe es immer so gut gemacht, wie ich konnte!“
Eine weitere große Herausforderung, die 2023 für mich in den Vordergrund treten wird, ist meine äußerliche Transformation. Die dunklen Haare sind wieder blond, die kurzen Haare werden länger. Aber auch hier habe ich eigentlich erwartet, dass das viel schneller gehen wird. Ein lieber Herzensmensch sagte dazu einmal zu mir: „Da hast du dir etwas vorgenommen! Das wird sein, wie man sich eine (Neu-)Geburt vorstellt: Lang und schmerzhaft.“ Damals habe ich darüber gelacht. Heute weiß ich, dass er recht hatte!
Verbunden mit dieser Tatsache ist, dass ich bereits 2022 damit angefangen habe, mein Kontrollverhalten abzulegen. Ich konnte mich tatsächlich als „Miss Kontrolletti“ bezeichnen. Ich habe alles, was mit meinem Körper zu tun hatte, kontrolliert. Meine Trinkmenge, die Menge an Essen, die ich zu mir genommen habe, Kalorien, Mikro- und Makronährstoffe – alles wurde von mir aufgeschrieben und diszipliniert dokumentiert. Hinzu kam die tägliche Gewichtskontrolle durch die Waage. Mein Leben war schwer. Ein täglicher Kampf! Ich ging jeden Tag 1 – 2x ins Fitnessstudio und powerte mich völlig aus….
Auch mein Leben darf jetzt leichter werden. So gehe ich Babyschritt für Babyschritt ins Vertrauen und nutze den Emotions- und Bodycode, aber auch die Transformationstherapie für mich selbst, um aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen. Und was passierte, als ich die Kontrolle aufgab? Ich nahm zu! Und das war die größte Challenge! Zu dem Zeitpunkt arbeitete ich noch als Fitnesstrainerin und gab regelmäßig Jumping-Fitness Kurse im örtlichen Fitnessstudio. Hier wurde mir meine Selbstverurteilung so richtig klar. Da konnte ich bei jedem Kurs reinfühlen und mir diesen Selbsthass zunächst einmal so richtig bewusst machen. Das war ein sehr schmerzhafter und langer Prozess.
Mittlerweile bin ich im Frieden mit meinem Körper. Ich fühle mich mit diesen Extrakilos zwar nicht wohl, aber ich hasse mich nicht mehr dafür. Ich stehe nicht mehr vor dem Spiegel und verurteile mich für dies, das und jenes. Dieser Schritt der Annahme war der wohl Schwierigste in diesem Prozess. Derzeit fühle ich mich wie die berühmte Raupe Nimmersatt, die sich verpuppt hat. Mal sehen, wie lange es braucht, um dort wieder herauszuschlüpfen. Ich vertraue darauf, dass es irgendwann so sein wird.
Auch in anderen Bereichen war eine grundlegende Inventur notwendig. Warum treibe ich eigentlich so viel Sport? Welche Gedanken stecken dahinter? Mag ich überhaupt Sport? Und wenn ja, welchen? Nach einem Muskelfaserriss, der mich monatelang aus dem Training „geholt“ und meine Karriere als Fitnesstrainerin beendet hat, stellte ich fest, dass ich den Sport nicht nur sehr vermisst habe, sondern dass ich ihn LIEBE! Schwimmen, Krafttraining und alles, was mit Musik und Tanz zu tun hat! Aber brauche ist das wirklich jeden Tag? Nein! Nicht mehr jeden Tag.
Dann ging die Inventur weiter: Wie sieht es aus mit meiner Ernährung? Was esse ich gerne? Was nicht? Wann bin ich hungrig? Wann fühle ich mich satt? Habe ich wirklich Hunger oder bin ich durstig? Das war schon erschreckend, als ich feststellen musste, dass mir diese Form der Wahrnehmung durch das ständig von mir kontrollierte Essen und Trinken, völlig abhandengekommen war. Kalorien zählen war früher immer an der Tagesordnung. Aber jetzt wollte darauf vertrauen, dass mein Körper weiß, wieviel gut für mich ist und es mir signalisieren wird. Doch ich spürte NICHTS!
Ich brauchte sehr viele Sitzungen mit mir selbst, in denen ich feststellte, dass ich mich von mir selbst getrennt hatte. Es gab einige Abkopplungen zwischen bestimmten Bereichen. Ich hatte mich von meinem Hungergefühl, von meiner Intuition und von meinem positiven Körpergefühl komplett abgetrennt. Diese Trennung durfte ich mir bewusst machen und die einzelnen Verbindungen wieder herstellen. Ich erlaubte mir, das mit dem Emotions- und Bodycode umzusetzen, um die schmerzhaften Situationen aus der Kindheit, die bewirkt hatten, dass ich mich von meinen Körpergefühlen so derartig abgespalten habe, nicht noch einmal durchleben zu müssen. Das ist oft so. Es gibt schmerzhafte Ereignisse in unserem Leben und wir trennen uns unbewusst von Anteilen in uns, um diesen Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen. Der Volksmund sagt: „Wir stumpfen ab! Werden gefühlskalt!“ Aber so ist das gar nicht! Wir trennen uns von diesen Anteilen. Dies ist ein unbewusster Schutzmechanismus unserer Seele, die verhindert, dass wir völlig überwältigt werden. Es ist ein Überlebensmechanismus! Ohne ihn hätten wir nicht geschafft, mit diesen Herausforderungen zurecht zu kommen. Dieser Schutzmechanismus hat seine Berechtigung und kann verstanden und angenommen werden. Ebenso wie mein Kontrollverhalten. Es sind die Gedanken des Kindes, das wir einmal waren: „Ich muss aufpassen! So etwas darf nie wieder passieren! Ab jetzt übernehme ich die Kontrolle und verlasse mich auf nichts und niemanden mehr.“ Auch von diesen Gedanken dürfen wir uns und das Kind, das wir einmal waren, befreien. Und was soll ich sagen…
Bei mir hat es funktioniert! Nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Der Bodycode wirkt immer auf ganz leisen Sohlen. Ich bekomme langsam ein völlig neues Körpergefühl und kann mittlerweile darauf vertrauen, dass mein Körper mir Signale gibt, die ich auch wahrnehmen und auf die ich angemessen reagieren kann.
Eine weitere, sehr große Herausforderung war bei diesem ganzen Prozess die Gedanken in mir, „was denn wohl die anderen über mich denken!?“ Heute weiß ich, dass ich selbst meine größte Kritikerin war, die mich am meisten verurteilt und fertig gemacht hat. Aber es gab in meinem Umfeld einige Menschen, die mir das gespiegelt haben – ein weiterer schmerzhafter Prozess. Dabei hat mir die „Freiheitserklärung“ von Robert Betz sehr geholfen, mit den anderen und vor allem mit mir, Frieden zu schließen. Und weil es eine so kraftvolle Erklärung war, die mich völlig davon befreit hat, anderen Menschen gerecht werden zu wollen oder irgendwie zu entsprechen, wende ich diese Methode heute auch sehr oft mit KlientInnen an, die sich ebenfalls sehr beschränkt fühlen, weil sie ständig so leben und handeln, wie andere (oder eher sie selbst) es von ihnen erwarten. Wenn man sich nicht mehr darum kümmern muss, was andere über einen denken oder erwarten, dann ist man frei! Ich genieße diesen Frieden jeden Tag aufs Neue und vertraue darauf, dass es mich zum Ziel führen wird. Wieder ganz bei mir anzukommen, gesund zu sein und mich in meinem Körper wohl zu fühlen.